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Die HR-Zahlen des Jahres 2023

Das Jahr 2023 war ein ereignisreiches. Nicht nur im HR-Kontext, aber eben auch dort. Selten wurde der Arbeitskräftemangel in weiten Teilen der Gesellschaft so intensiv diskutiert wie in diesem Jahr. Die KÖNIGSTEINER Gruppe trug mit zahlreichen Studien zu dieser Diskussion bei. Denn wir sind überzeugt: Daten und Fakten sind immer besser als ein ungefähres Bauchgefühl. Einige der spannendsten Ergebnisse unserer HR-Studien haben wir daher an dieser Stelle noch einmal für Sie zusammengetragen. Alle Whitepaper, in denen Sie noch einmal ausführlich den Stand unserer Arbeitsmarktforschung nachlesen können, finden Sie Whitepaper zum kostenlosen Download.

Die Wechselbereitschaft in Deutschland pendelt sich auf hohem Niveau ein

Die vier Ausgaben des JOBWECHSEL-KOMPASS 2023 verdeutlichten eindeutig: Viele Arbeitnehmer in Deutschland zogen im vergangenen Jahr ernsthaft einen Jobwechsel in Erwägung. Die Bereitschaft zum Jobwechsel blieb das gesamte Jahr über auf einem hohen Niveau. Es lag konstant über einem Viertel aller Befragten und stieg zur Mitte des Jahres hin deutlich an. Im ersten Quartal betrug die Wechselstimmung auf dem deutschen Arbeitsmarkt trotz Energiekrise und Preissteigerungen 28 % und stieg dann kontinuierlich von 32 % im zweiten Quartal auf den Höchstwert von 36 % im dritten an. Der etwas niedrigere Wert im vierten Quartal (29 %) überrascht derweil wenig. Am Ende eines Jahres war ein saisonal bedingter Rückgang durchaus erwartbar.

Die Silver Generation ist offen für neue Herausforderungen

Die Gen 50 plus hat noch einiges vor im Berufsleben. Das zeigte unsere Arbeitsmarktstudie „Karriere 50 plus‘ im ersten Quartal des Jahres, für die wir nahezu 3.000 Beschäftigte von 50 bis 65 Jahren befragen ließen. Das Ergebnis: 40,3 % der Teilnehmenden gaben an, dass in den nächsten beiden Jahren einen Jobwechsel für sie gut vorstellbar sei. 9,5 % planten, dabei selbst aktiv auf Jobsuche zu gehen. Weitere 30,8 % bezeichneten sich selbst als passiv suchend. Sie wären also bereit für einen beruflichen Tapetenwechsel, wenn ein Arbeitgeber sie darauf anspricht. Ein Grund für die Vitalität der Silver Generation auf dem Arbeitsmarkt: Genau die Hälfte von ihnen (50 %) nahmen durch den allseits vorherrschenden Personalmangel ein erhöhtes Interesse an ihrer Arbeitskraft wahr. Vor allem Menschen zwischen 50 und 54 Jahren registrierten zum Zeitpunkt unserer Befragung ihren erhöhten persönlichen Marktwert (52 %).

Die Gen 50 Plus möchte länger arbeiten

Die Vitalität der Gen 50 plus, die wir im vorherigen Punkt beschrieben haben, bewahrheitete sich auch in einem weiteren Ergebnis unserer Studie. Denn fast die Hälfte der älteren Arbeitsmarktgeneration pfiff demnach auf ihren Ruhestand. Vielmehr gaben viele der Befragten an, zumindest in Teilzeit weiterarbeiten zu wollen. Gemäß unserer Analyse konnten sich 43 % der Befragten vorstellen, auch im Pensionsalter als Teilzeitkraft weiter beruflich tätig zu sein. Für 17 % war sogar ein Job in Vollzeit eine attraktive Option. Dabei zeigten sich diejenigen, die weiterarbeiten möchten, auch durchaus offen für andere Arbeitgeber als ihren aktuellen. 60 % war es egal, ob sie nach ihrem eigentlichen Ruhestand für den aktuellen oder einen anderen Arbeitgeber tätig sein würden. Weitere 19 % planten gar, ihr derzeitiges Unternehmen zu verlassen und stattdessen lieber für ein anderes Unternehmen beruflich aktiv zu werden.

Das Anschreiben entwickelt sich zum Bewerbungshindernis

Im zweiten Quartal des Jahres zeigte unsere Studie „Stellenanzeigen 2023′, dass viele Arbeitgeber trotz des oft beklagten Fachkräftemangels Bewerber verlieren, da sie auf konventionelle Bewerbungsregeln bestehen. So verzichteten mehr als ein Drittel der von uns befragten Bewerber (34 %) schon einmal auf eine Bewerbung, weil ein Arbeitgeber in seinen Stellenanzeigen ein Anschreiben verlangte. Eine weitere Hürde auf dem Weg zu neuen Mitarbeitenden ist das Bewerbungsfoto. So verzichteten bereits 28 % der Befragten auf eine Bewerbung, weil in Stellenanzeigen um ein Bewerbungsfoto gebeten wurde.

Bewerber wünschen sich mehr Gehaltstransparenz

Ein weiteres Ergebnis unserer Studie „Stellenanzeigen 2023′ zeigte: Bewerber wünschen sich, dass Arbeitgeber schon während der Jobsuche ihre Gehaltszahlen offenlegen. So sprachen sich 71 % der Befragten dafür aus, dass Unternehmen bereits in ihren Stellenanzeigen die genauen Gehaltsdaten für eine offene Stelle offenlegen. 82 % favorisierten zumindest einen ungefähren Gehaltsrahmen, um so die vakante Position besser einschätzen zu können. Empfindlich reagierten Jobsuchende hingegen, wenn in Stellenanzeigen vage Formulierungen in Gehaltsfragen genutzt werden. Schreiben Unternehmen in ihrem Arbeitgeberangebot nämlich von einem „attraktiven‘ oder „fairen‘ Gehalt, springen einige potenzielle Kandidaten gleich wieder ab. 22 % der Befragten gaben an, sich in diesem Fall kategorisch nicht mehr bei diesem Arbeitgeber zu bewerben. Weitere 29 % zogen dies immerhin noch in Betracht.

Weibliche Führungskräfte sind nach wie vor in der Unterzahl

Sieben von zehn Führungskräften sind Männer. So lautete Mitte des Jahres das Ergebnis einer Umfrage, die wir gemeinsam mit den Kollegen von stellenanzeigen.de durchführten. Demnach gaben nur 30 % der Beschäftigten an, eine weibliche Vorgesetzte zu haben. In der Qualität der Führungsarbeit erkannten die Befragten derweil kaum Unterschiede zwischen männlichen oder weiblichen Führungskräften. Während 68 % mit ihrer weiblichen Vorgesetzten zufrieden waren und drei Viertel sie für kompetent hielten, betrug der Zufriedenheitsgrad mit männlichen Führungskräften 66 %. 79 % hielten Männer in Führungspositionen für kompetent.

Junge Menschen zieht es wieder zum Job im Ausland

Eine berufliche Auslandserfahrung ist nach den Jahren der Pandemie für viele jüngere Menschen wieder eine attraktive Option. Das war eines der Ergebnisse unserer Arbeitsmarktstudie des dritten Quartals mit dem Titel „Arbeiten im Ausland‘, für die wir bundesweit 1.021 Beschäftigte befragten. Gemäß dieser Erhebung sagten mehr als ein Viertel (28 %) der Beschäftigten zwischen 18 und 29 Jahren, dass der Reiz, im Ausland zu arbeiten, nach der Pandemie bei ihnen größer geworden sei. Zum Vergleich: Über alle Altersklassen hinweg gaben „nur‘ 19 % aller Beschäftigten an, dass sich ihre internationalen Job-Ambitionen nach Corona verstärkt hätten. Die meisten jüngeren Menschen sahen den Job im Ausland aber vor allem als eine zeitliche begrenzte Berufserfahrung an. So lag der Anteil derjenigen, die einen internationalen Job bis zu maximal einem halben Jahr anstreben, in der jüngeren Generation bei 47 %.

Ausbaufähige Willkommenskultur bei deutschen Arbeitgebern?

Viele Beschäftigte befürchten Ressentiments für ausländische Fachkräfte, wenn die sich für einen Job in Deutschland entscheiden. Das war eines der ernüchternden Ergebnisse der Studie „Zusammenarbeit mit internationalen Fachkräften‘ aus dem vierten Quartal 2023. Demnach glaubten ein Drittel der von uns Befragten, dass qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland bei ihrem aktuellen Arbeitgeber mit Skepsis begegnet würde. 10 % gingen in jedem Fall davon aus, weitere 23 % hielten eine ablehnende Haltung in ihrem Unternehmen für wahrscheinlich.

Viele Beschäftigte möchten sich in die Integration internationaler Kollegen einbringen

Im Gegenzug zeigte sich allerdings: Die Bereitschaft, sich selbst in die Integration internationaler Kollegen einzubringen, war groß. Denn mehr als jeder Fünfte (22 %) würde beispielsweise in jedem Fall als Mentor für internationale Fachkräfte fungieren. Weitere 38 % konnten sich das grundsätzlich vorstellen. Noch höher war die Bereitschaft derjenigen, die an Sensibilisierungsschulungen teilnehmen würden, um kulturelle Unterschiede zu verstehen und diese daraufhin besser respektieren zu können. Das würden 30 % der Befragten auf jeden Fall tun und 38 % immerhin noch wahrscheinlich. Diese Bereitschaft hängt damit zusammen, dass viele Beschäftigte die Vorzüge einer interkulturellen Zusammenarbeit schätzen. So waren 45 % der Befragten überzeugt, dass diese besser ist als die in von der Herkunft heterogenen Teams.

Eine Zusammenfassung unserer HR-Zahlen 2023 stellen wir Ihnen gern im Anschluss per E-Mail zum Download zur Verfügung.

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